Читать книгу Die Schneckeninsel. Kriminalroman онлайн

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Da Sie mich heute schon mal ohne meine Haare gesehen haben, spielt es jetzt auch keine Rolle mehr. Ich gebe Ihnen die Nadeln in die Hand.

Sie zupfte einige Nadeln aus dem Haar und nahm ihre voluminöse Haarpracht ab. Ihre blonden Haare waren also tatsächlich eine Perücke. Sie legte sie behutsam auf den Stuhl neben ihrem Bett. Sie hatte ein sehr zartes Nachtgewand an. Der Mond schien jetzt in das Zimmer, und so schimmerte sehr zart die Silhouette ihres Körpers durch den leichten Stoff. Der Stoff war kunstvoll und fein mit zarten Rosen bestickt. Es sah fast hochzeitlich aus. Ihr Körper wirkte wie Elfenbein. Er konnte nicht umhin, sie, die sich dem Fremden, so selbstverständlich präsentierte, anzustarren. Oder war ihr vielleicht die Wirkung des Mondlichts nicht klar?

Sie lachte ein raues Lachen.

Sie müssen sich nicht abwenden. Was gibt es für eine Frau Schöneres, Aufregenderes als der Blick eines Fremden? Dieser Blick wird durch kein Wissen, keine irgendwie gelagerte Vorgeschichte getrübt. Es gibt keine emotionale Verwicklung. Kei­ne Belastung. Es gibt nur das Staunen über die Schönheit ihres Körpers. Es ist quasi ein unschuldiger Blick, der sich einfach am Sehen erfreut. Und dann zum Begehren wird.

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