Читать книгу Am Äquator. Die Ausweitung der Gürtellinie in unerforschte Gebiete онлайн

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– Was für eine Überraschung –, sagte ich, leider verstehe ich kein Aargauisch, wissen Sie, wir sprechen Deutsch in Aggloland, worauf er die Mundwinkel nach oben ausklinkte, das hiess: kapiert. Dann hievte mich der mehrfach Diplomierte kurzerhand auf eine Liege, versah die Sprechstundenhilfe mit der Anweisung «Bereitschaft zum Anschnallen», während er unter mir eine Spanne Küchenpapier ausrollte. Als er mich halbnackt darniederliegen sah, lichtete sich sein Ausdruck, und ich konnte den Gedankengang des Aargauers bis auf die Zungenspitze vordringen sehen. – Ich weiss, was Sie denken –, sagte ich kühn. – So? Sie sind ja eine Neunmalkluge, bloss sind die Verhältnisse –, er verschluckte den Rest des Satzes und hantierte weiter. – Machen Sie vorwärts mit den Verhältnissen, sie sind für einen plattgewalzten Appetithappen wie mich erniedrigend, das wollten Sie doch sagen –, entgegnete ich ärgerlich. Er hielt ein, wandte sich einen Moment lang ab und murmelte hinter seinem eigenen Rücken. Ich glaubte, dem dumpfen Wortlaut, den er vor mir verbarg, Folgendes zu entnehmen. Dass die Verhältnisse nicht für einen Macker wie ihn, ein typisches male chauvinist pig, gemacht seien und er umgehend kastriert gehöre, was ihm wohl bewusst sei, als Gefangener eines archaischen Triebs, der heutzutage keiner Patientin mehr zuzumuten sei. Er wandte sich mir wieder zu, und ich strahlte ihn an. So was von einem einsichtigen Typen war mir im Leben noch nicht untergekommen. Nun, ich mag mich verhört haben, schwören darauf würde ich nicht.

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