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Grußwort
Das Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) ist das Kunstmuseum unseres 1990 wiederbegründeten Bundeslandes. Schon einmal, nach 1945 und für kurze Zeit, existierte ein Land Sachsen-Anhalt. Damals kam ein junger Künstler, zurückgekehrt aus dem Krieg und aus Böhmen vertrieben, nach Halle (Saale), um dort seine Laufbahn als bildender Künstler zu beginnen. Später sollte seine Person auf das Engste mit der Kunst und Kulturpolitik der DDR verbunden sein: Willi Sitte lebte von 1947 bis zu seinem Tod 2013 in der Saalestadt und schuf hier in seinem Atelier seine kontrovers aufgenommenen und diskutierten Werke, die stets auch auf der Kunstausstellung des Staates in Dresden gezeigt wurden. In den 1990er Jahren sah er sich aufgrund seiner Staatsnähe und Haltung zum SED-System Vorwürfen und Anfeindungen ausgesetzt, was nicht zuletzt dazu führte, dass sein Nachlass nicht in seiner Wahlheimat eine dauerhafte Bleibe gefunden hat, sondern im benachbarten Merseburg. 2021, in jenem Jahr, in dem Willi Sitte 100 Jahre alt geworden wäre, hat sich zwar seine Stiftung aufgelöst, aber ich freue mich, dass es gelungen ist, einen wichtigen Teil seines Schaffens an unser Landeskunstmuseum zu binden, das damit künftig der zentrale Ort sein wird für alle Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die sich mit Willi Sittes Werk beschäftigen und auseinandersetzen.