Читать книгу Du bist unsterblich. Warum wir leben und sterben, leben und lieben онлайн

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Welchen Stellenwert hat das Nahtoderlebnis heute in Ihrem Leben?

Ich denke jeden Tag daran. Es ist das einzige Ereignis in meinem Leben, das ich mir jederzeit voll vergegenwärtigen kann.

Verarbeiten Sie das Erlebte auch mit Ihrer Musik?

In einem gewissen Sinn ja. Nachdem ich fühlte, dass die Inhalte der Rockmusik nicht mehr genügend für mich hergaben, suchte ich nach einem neuen musikalischen Feld, mit dem ich inhaltlich mehr in die Tiefe gehen konnte und das meiner Erfahrungswelt besser entspricht. Dadurch fand ich über die von Sklaven gesungenen Worksongs und sogenannten Negro Spirituals zur Gospelmusik. Untersucht man die Themen dieser Lieder etwas genauer, so erkennt man sehr ehrliche und persönliche Statements zum Leben, die nicht nur »kirchenreligiös« gefärbt sind.

Wie hat das Erlebte ihre religiöse Sichtweise verändert?

Ich denke, dass die Religionen die wichtige Aufgabe haben, die Brücke zwischen dem Irdischen und dem Spirituellen zu bauen. Jedoch transportieren sie ihre Botschaft aus meiner Sicht ein wenig missverständlich. Ich höre immer »Gott will« oder »Gott befiehlt«. Was ich von meinem Blick in die jenseitige Welt mitgenommen habe, ist die Gewissheit: Gott will und befiehlt nichts. Der Wille Gottes ist, dass Liebe praktiziert wird. Ich bete nicht mehr gedankenlos die Sprüche nach, die man mir als Kind beigebracht hat, sondern ich habe entdeckt, dass das Beten eine viel tiefere Bedeutung hat. Beten ist nichts anderes als die Bemühung, sich geistig mit den Schwingungen der Liebe in Einklang zu bringen.

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