Читать книгу Du bist unsterblich. Warum wir leben und sterben, leben und lieben онлайн
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Im Spital war ich unter Vollnarkose gesetzt worden, jedoch erwachte ich unvermittelt und befand mich bei hellstem Bewusstsein, das intensiver war als alles, was ich bis dahin erlebt hatte. Ich realisierte, dass ich mich nicht mehr in meinem Körper befand, ich sah ihn von oben auf dem Behandlungstisch liegen. Offensichtlich befand »ich« mich an der Decke des Raumes und konnte so die Szene überblicken, als plötzlich eine große Hektik aufkam. Ich hörte, wie der Chirurg rief: »Jetzt hat es ihm die Pumpe abgestellt! Bringen Sie sofort den Elektroschock-Apparat!« Mein Herz hatte also aufgehört zu schlagen, und mir wurde klar, warum ich mich nicht mehr im Körper befand: Ich war tot.
In diesem Moment war es mir möglich, alle Gedanken der Personen im Raum wie ein lautes Gespräch wahrzunehmen.
Ich schwebte von meiner Position an der Decke nach unten und versuchte, den behandelnden Chirurgen am Arm zu packen, um ihm zu sagen, dass ich tot sei und es keinen Zweck habe, mich retten zu wollen. Ich konnte ihn jedoch nicht fassen. Mein Arm glitt einfach durch ihn hindurch, und ich erkannte, dass ich gar keinen Arm mehr hatte, ja, dass ich überhaupt keinen Körper mehr hatte, sondern ein Geistwesen geworden war.