Читать книгу Zwei Minuten Ewigkeit онлайн

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Oder stimmt vielleicht die wissenschaftliche These, dass es die Gehirnwindungen sind, die aufgrund chemischer Prozesse »Geist« erzeugen, und somit Gedanken, Ideen und Gefühle nichts anderes sind als chemische Produkte? Dass wir also eine Art Bioroboter sind mit einem Biocomputer darin – dem Gehirn?

Diese Fragen hatten mich vor dem Unfall an jenem 17. Juni herzlich wenig interessiert und sie erwachten erst allmählich, als ich nach meiner Genesung wieder mühsam versuchte, in unserer Welt Fuss zu fassen – aber ich möchte der Geschichte nicht vorgreifen. Gehen wir also zunächst zurück zu dem Moment, als ich meinen Körper verlassen hatte und die geistige Welt betrat. Jene Welt, in der es keine Zeit gibt und in der das Allwissen so selbstverständlich gegenwärtig ist wie die Luft, die uns Erdenwesen umgibt.

Auf meiner Reise im »Jenseits« begegnete ich als Nächstes jenem Phänomen, das in praktisch allen Nahtodberichten erwähnt wird und darin eine zentrale Rolle spielt: dem »Licht«.

Das Licht

Der Jüngling, der ich damals war, könnte am besten als immer fröhlicher, unbekümmerter Springinsfeld beschrieben werden. Viele Gedanken um die Zukunft machte ich mir eigentlich nicht, vielmehr nahm ich die Dinge, wie sie kamen, und lebte frisch drauflos. Als Kind war ich ziemlich eigenwillig und wusste meinen Wünschen und Forderungen gegen die Konkurrenz von fünf Geschwistern durch Quengeln und, falls nötig, auch mit Wutanfällen Nachdruck zu verleihen. Heute würde man meine Art wahrscheinlich als »hyperaktiv« bezeichnen. Meine mit ihren sechs Kindern ziemlich überforderte Mutter nannte mich einen Trotzkopf und hielt meine ungestüme Natur mit Zucht und Strenge im Zaum, der Teppichklopfer war meinem Hinterteil ein vertrauter, wenn auch nicht besonders geschätzter Bekannter.

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