Читать книгу Zwei Minuten Ewigkeit онлайн
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Diese Fähigkeit, zu erschaffen, erlischt nicht mit dem Übertritt in die andere Welt. Im Gegenteil! In jener Welt fallen sämtliche Schranken weg, die von der umständlichen Materie auferlegt werden, und man kann alles, was man sich vorstellt, sofort umsetzen. Du stellst dir eine goldene Stadt vor? Hier ist die goldene Stadt! Sie war schon immer da. Alles, was du dir ausdenken kannst, war schon immer da. Auch als Geistwesen greifen wir bloss auf das Allwissen zurück, den unendlichen Vorrat, in dem alles vorhanden ist, was man sich nur denken kann, und noch viel mehr. Da gibt es tatsächlich nichts, was es nicht gibt. Erfindungen, die vielleicht erst in tausend Jahren der Menschheit zugänglich werden, ruhen in diesem unerschöpflichen Reservoir und warten auf den Moment, dass jemand sie aus ihrem Schlummer holt.
Der Mensch, der frisch aus der materiellen Welt kommt, trägt immer noch seine materiellen Vorstellungen in sich. Er hat davon gehört, dass das Paradies ein wunderschöner Garten sei. Er kommt also dort an und sieht seine eigene Vorstellung von einem Paradies. Er hat es soeben erschaffen. Er sieht die Gestalten seiner Lieben, die ihn abholen und begrüssen: Er hat ihnen soeben Gestalt verliehen. In der geistigen Welt gibt es keine Gestalten, es gibt auch keine Gärten, weil da alles pure Energie ist. Auch die Personen sind rein energetische Gebilde, die jedoch jederzeit Gestalt annehmen können. Seit jeher vorhanden ist aber die energetische Idee eines Gartens oder einer Menschengestalt, einer Musik oder einer Farbe. Nun liegt es am Individuum, durch seine Schöpferkraft diese Energiekomponenten so zu verdichten, dass sie Gestalt annehmen und »sichtbar«, »hörbar« oder »fühlbar« werden. Diese Kraft, Dinge erschaffen zu können, ist eines jener Geschenke, die wir vom mächtigsten Kreator bekommen haben und die einerseits ein Vermächtnis seiner Liebe ist, andererseits eine Bestätigung, dass wir nach seinem Ebenbild geschaffen sind.