Читать книгу Zwei Minuten Ewigkeit онлайн

47 страница из 60

Da mein Hals von dem Lungenschlauch ausgefüllt war, war es mir nicht nur unmöglich, zu schlucken, sondern ich konnte auch weder essen, trinken noch sprechen. Alle paar Stunden kam eine Schwester mit einer kleinen Saugsonde. Sie koppelte den Luftschlauch von der Lungenmaschine ab, sodass ich sofort panische Erstickungsängste bekam, weil keine Luft mehr zugeführt wurde. Die Schwester führte die Saugsonde in die Luftröhre ein und schob das Schläuchlein nach, bis es zuunterst in die Lunge gelangte. Dort saugte sie das angesammelte Wasser ab. Diese Sonde rief schrecklichen Würge-, Husten- und Brechreiz hervor, den ich aber irgendwie aushalten musste, da ich wegen meiner operierten Innereien gar nicht würgen oder husten konnte. Die Todesangst trieb mir die Augen aus den Höhlen und den kalten Schweiss aus den Poren, ich konnte nur noch weinen vor Qual und Hilflosigkeit.

Das Schlimmste aber war der Durst. Meine einzige Flüssigkeitszufuhr tröpfelte aus einem Plastiksack, der an einer Stange neben meinem Bett hing, in meine Vene. Es war ein schwüler und heisser Sommer und nach zwei Tagen war mein Durst so gross, dass ich mein Herz herausgerissen hätte für einen kleinen Schluck Wasser. Meine Gedanken schrien immer nur das eine Wort: Wasser! Wasser! Es sollte aber fast vier endlose Wochen dauern, bis ich mein erstes Tröpfchen bekam.

Правообладателям