Читать книгу Zwei Minuten Ewigkeit онлайн
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Nach vier Wochen in diesem apokalyptischen Zustand verkündete eine perlende Spriteflasche, meine Wunden seien nun zufriedenstellend zusammengewachsen, sodass man als Nächstes den Luftschlauch aus der Lunge ziehen werde. Die Chance sei gross, dass ich wieder selber atmen könne. Ich solle anfangs nur nicht zu tief Luft holen, sondern lediglich oberflächlich hecheln, damit sich mein Zwerchfell wieder an seine Arbeit gewöhnen könne.
Eine freundliche Rivellaflasche machte sich dann an mir zu schaffen, kappte den Kontakt zur Lungenmaschine und begann, langsam den Schlauch durch meine Nase aus der Lunge zu ziehen. Das dauerte endlos und ich bemühte mich krampfhaft, bei dieser unangenehmen Prozedur nicht zu ersticken. Das selbstständige Atmen erwies sich in den nächsten paar Stunden als einziger Überlebenskampf, der äusserst erschöpfend war. Mithilfe eines Sauerstoffschläuchleins, das man mir an der Nase befestigte, bekam ich es nach zwei anstrengenden, schlaflosen Tagen hin, dass ich nicht jeden Atemzug willentlich ausführen musste, sondern diese Arbeit allmählich dem vegetativen System übergeben konnte.