Читать книгу There will be no surrender. Ich werde mich nie ergeben онлайн

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Einmal, ich muss ungefähr zehn Jahre alt gewesen sein, versuchte ich einen Brief an eine Militärakademie zu schicken, deren Anschrift ich in einem Journal gefunden hatte. Ich hatte die Hoffnung, ich könne aus den Fängen des Internats entkommen und eine militärische Laufbahn in dieser Akademie beginnen. Ich hatte keine Ahnung, was eine Militärakademie war, ich wollte bloß raus aus dieser Indianerschule. In meinem Brief schrieb ich einen detaillierten Bericht über die Art, wie man uns in der Boarding School behandelte. Mein Brief wurde von Goodlow abgefangen. Ich hatte keine Ahnung, dass die Post zensiert wurde und er machte mir danach das Leben zur Hölle und erniedrigte mich in aller Öffentlichkeit.

Aber wenn ich so zurückblicke, dann erkenne ich, dass sich hier der Widerstand formte. Es war einfach nur eine Reaktion darauf, wie ich in der Schule behandelt wurde.

Bezüglich dieses Mannes gab ich mir selbst ein Versprechen. Ich gelobte, ihn auf die gleiche Art und Weise zu verletzen, wie er mich verletzt hatte, wenn ich erst ein Mann sei und ihn jemals wiedersehen sollte. Dieser Gedanke verfolgte mich eine lange Zeit, bis es tatsächlich zu dieser Begegnung kam: Ich ging Jahre später eine Straße in meiner Heimatstadt entlang und kam zufällig an einem Restaurant vorbei, wo die Tür offen stand. Ich schaute hinein und siehe da, da war dieser Goodlow. Er saß an einem Tisch und schob sich Essen ins Maul. Er hatte mich nicht bemerkt und ich stand eine Weile da und beobachtete ihn. Ich versuchte mich zu entscheiden, ob ich mein Versprechen, an das ich mich in diesem Moment natürlich erinnerte, einhalten sollte. Ich hatte mich gerade dafür entschieden, einfach weiterzugehen, als er plötzlich aufsah und bemerkte, dass ich ihn beobachtete. Ich sah an seinen Augen, dass er mich erkannte und es schien mir, als ob er nicht wirklich respektvoll gewesen wäre. Ich ging hin zu seinem Tisch und stand vor ihm, während er einfach weiteraß. Es kostete mich große Beherrschung, nicht das zu tun, was ich vor Jahren versprochen hatte. Ich erwiderte seinen abfälligen Blick, drehte mich um und verließ das Restaurant. Ich bin ihm seitdem nicht mehr begegnet. Ich hörte kürzlich, dass er gestorben sei. Woran weiß ich nicht. Es ist mir auch egal.

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