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Initiator und Motor des Projekts ist Domenico »Mimmo« Lucano, aufgewachsen in Riace und nach langen Jahren im »Riace anderswo« dorthin zurückgekehrt, weil er in seiner belasteten Heimat Verantwortung übernehmen will. Er ist Visionär, politischer Aktivist und kompromissloser Humanist, und 2004 wird er zum ersten Mal zum Bürgermeister gewählt, ein Amt, das er nach zweifacher Wiederwahl bis 2018 innehaben wird. 2018 wird zum Wendepunkt für Riace und seine Arbeit: War es schon vorher immer wieder zu Problemen mit den Behörden gekommen, so wird das Projekt nun, mit dem Aufstieg der italienischen Rechten und Lega-Chef Salvini als Innenminister, offen bekämpft und kriminalisiert. Lucano sieht sich inzwischen einem Strafprozess gegenüber, der längst noch nicht ausgestanden ist.

Seither sind die Straßen Riaces wieder weitgehend verlassen, es ist mittlerweile still geworden im Dorf des Willkommens. Dennoch ist das letzte Kapitel nicht geschrieben, und es ist zu früh, ein »Ende« unter die Geschichte zu setzen. Riace hat Entwicklungen angestoßen, die weiterwirken, und viele Menschen haben dazu beigetragen, dass es zu dem geworden ist, was es war. Sie alle tragen etwas weiter, einen Funken, einen Gedanken, eine Überzeugung, dass es auch anders geht, anders gehen muss. Dass Europa dem Zustrom von Verzweifelten auf eine Weise begegnen muss, die mit seinen eigenen Werten in Einklang steht.

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