Читать книгу Das Dorf des Willkommens онлайн

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Es ist noch eine Bemerkung zu machen zu der besonderen Sprache Domenico Lucanos, die im Deutschen oft nur schwer wiederzugeben ist. Eine Sprache, die natürlich süditalienisch ist, oft pathetisch, archaisch und sehr radikal, und die man im Deutschen versucht ist, in eine uns eher entsprechende zurückgenommene Neutralität und Nüchternheit zu überführen. Letztendlich habe ich mich aber dagegen entschieden und manchen vielleicht sonderbar klingenden Satz so gelassen, wie er ist. Es schien mir, dass gerade die politischen Statements – und um diese geht es vor allem – ansonsten an Kraft verlieren, und das wollte ich in jedem Fall verhindern. Es ist eine Sprache, die man sich oft gesprochen vorstellen muss, und wer Lucano reden gehört hat, muss vielleicht gar kein Italienisch können, um ein bisschen zu verstehen, was er meint. Wer noch dazu in Riace war – egal ob es nun gerade verlassen ist oder die Welt hier zusammenfindet – und ehrfurchtsvoll vor der kargen, wilden und großen kalabrischen Landschaft stand, der erkennt, dass zu diesem Land eigentlich nur diese Sprache passt. Es ist dann auch eine Selbstverständlichkeit, dass »sogar die Ziegen hier in Kontemplation« sind.

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