Читать книгу Das Dorf des Willkommens онлайн

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Die Corona-Pandemie hat die ganze Welt erschüttert und Gesundheitswesen und Wirtschaft in eine beispiellose Krise gestürzt. Sie hat uns in die Grenzen unserer nächsten Umgebung gezwungen. Wir sitzen in unseren Häusern und stellen fest, dass wir uns dort nicht so sicher fühlen, wie wir gedacht haben. Ohne die Gemeinschaft um uns herum sind wir uns selber fremd.

Krankheit und Tod lassen wenig Raum für allgemeine Betrachtungen, doch wir haben die Pflicht zu einer tieferen Reflexion. Wir müssen einen Blick in die Vergangenheit werfen, um die jüngste Geschichte nicht zu vergessen. Über Jahre hinweg wiederholt, sind uns die Worte des Egoismus vertraut und überzeugend geworden. Langsam und stetig, Stück für Stück, haben sie von unseren Gedanken Besitz ergriffen. In einer Welle der Populismen wurden sie in die Welt posaunt, und sie haben ihre vollständige Umsetzung im Staat der geschlossenen Grenzen gefunden. Der Rassismus hat sich breitgemacht, ohne große Empörung zu erregen. Das Wort »Migrant« wurde missbraucht und seiner Bedeutung entleert: Wir haben ein Ghetto gebaut, in dem wir unser Gewissen begraben können.

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