Читать книгу Gesundheit - Begriff, Phänomen, Konstrukt. Theologisch-praktische Quartalschrift 1/2022 онлайн

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Bei dieser geistig-spirituellen Dimension geht es aus christlicher Sicht um das Verhältnis zwischen dem menschlichen und dem göttlichen Geist. Diese verschiedenen „Geister“ kann man unterscheiden lernen. Schon im Neuen Testament, später beim Heiligen Benedikt und besonders bei Ignatius von Loyola wird hier von der Unterscheidung der Geister gesprochen. Dabei geht es um die Analyse dessen, was sich im Menschen ereignet und welche verschiedenen Antriebe, Seelenregungen und Seelenbewegungen im Menschen auftauchen. In seinem Buch über die geistlichen Übungen (Exerzitienbuch, EB)18 heißt es bei Ignatius: „Regeln, um einigermaßen die verschiedenen Bewegungen zu erklären und zu erspüren, die in der Seele sich verursachen; die Guten, um sie aufzunehmen, die Schlechten, um sie zu verwerfen“ (EB 21). Bewegen heißt im Lateinischen movere und davon sind die Begriffe „Motiv“ und „Emotionalität“ abgeleitet. So kommt man dem etwas fremden Begriff der Unterscheidung der Geister näher, wenn man sagt, dass es verschiedene Motive und Emotionalitäten im Menschen gibt, die man unterscheiden kann. Man kann hier zum Beispiel Gefühle, die sich mehr auf Situationen und Menschen beziehen, vom Gespür unterscheiden, das sich auf das ganze Leben bezieht. Es geht darum, besser zu verstehen, aus welchen Motiven heraus der Mensch handelt und was ihn dabei emotional bewegt. Es geht letztlich darum, im eigenen Inneren Ordnung zu machen, um so gute Voraussetzungen für eine körperliche und leibliche Gesundheit zu ermöglichen.

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