Читать книгу Kelter Media Adventskalender 1. Kelter Media Adventskalender онлайн
666 страница из 752
Die Dame stellte sich als Maria Grünewald vor, und danach folgte für Felix die erste Überraschung.
»Besser gesagt, es geht um seinen Bruder, meinen Schwager.«
Felix wartete auf die Fortsetzung. War er vorschnell gewesen mit seinem Urteil?
»Mein Mann ist zu gut für diese Welt«, fuhr Frau Grünwald fort. »Ich glaube, dass sein Bruder ihn nach Strich und Faden betrügt. Ich habe ihm das schon öfter gesagt, aber er bringt es nicht über sich, etwas zu unternehmen.«
Felix lauschte ihr mit wachsendem Interesse. Frau Grünewald war nicht geschwätzig, sie fasste sich kurz, und sie drückte sich klar und deutlich aus. Die beiden Brüder, erzählte sie, hatten zusammen eine Firma gegründet, eine Firma für Software-Entwicklung, die schnell erfolgreich geworden und es bis heute geblieben war. Als sie den Namen sagte, erkannte Felix ihn. Keine große Firma, aber doch eine bekannte, mit einem guten Ruf. Ein Familienunternehmen, von dem öfter in einschlägigen Veröffentlichungen öfter die Rede war.
»Mein Mann ist der Ältere, Herr Siebenschön, er ist der Besonnene und auch der, der etwas von Technik versteht. Sein Bruder ist fünfzehn Jahre jünger und will mit dem Kopf durch die Wand, möglichst bald die Firma verkaufen, reich sein, von da an das Leben ohne Arbeit genießen. Es gibt Angebote von größeren Konkurrenten, und seitdem hat mein Schwager nur noch Dollarzeichen in den Augen. Meinen Mann macht die Situation krank, er hat es schon länger am Herzen. Er will nicht verkaufen, die Firma ist sein Lebenswerk, seine Angestellten sind ihm wichtig. Aber sein Bruder lässt nicht locker, er macht ihm das Leben schwer.«