Читать книгу Die Regeln. Kodex für Radsportjünger онлайн

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Wenn man sich als amerikanischer Velominatus bei der Arbeit mit nicht Radsport-affinen Kollegen über Radrennen und Radtraining unterhält, trägt die Verwendung von Kilometerangaben erfahrungsgemäß dazu bei, diesen wunderbaren Sport noch weiter zu mystifizieren. Während sich verwirrte Mienen auf ihren unbefangenen Gesichtern ausbreiten, kann man noch ganz beiläufig seine rasierten Beine erwähnen, um ihre zurückgebliebenen kognitiven Fähigkeiten endgültig zu überfordern. Alle Monumente des Radsports sind nach dem metrischen System vermessen, und folglich ist es verboten, in Bezug auf den Radsport in Meilen zu denken.

Der Großteil der korrekt denkenden Welt wird sich naturgemäß und problemlos an ssss1 halten. Diese richtet sich nur an die Velominati in den vielleicht zwei Ländern, die es in der Welt noch gibt, die fälschlicherweise das imperiale System zur Messung von Geschwindigkeit und Entfernung verwenden. Abgesehen von den psychologischen Vorteilen von Kilometern statt Meilen und km/h statt mph, dank denen man das Gefühl hat, sowohl weiter als auch schneller zu fahren, ist es nun mal so, dass alle Monumente in Kilometern vermessen werden. Mailand–Sanremo wäre nicht Mailand–Sanremo, wenn es über 185 Meilen führen würde. Okay, das wäre es schon, aber dieses Rennen führt über 298 Kilometer und jedem Velominatus liege es fern, etwas anderes zu denken, geschweige denn auszusprechen.

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