Читать книгу Pellegrina. Eine italienische Radsportwallfahrt онлайн

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Ich kann keines der Kapitel in diesem Buch lesen, ohne gerührt zu sein. Ich war gerührt, als ich über das große Talent Michela Fanini und ihren Vater gelesen habe, darüber, wie er seiner Tochter zärtlich über den Rücken streicht – zumindest über den Rücken einer Steinskulptur, die ihre Züge trägt, denn sie selbst ist 1994 ums Leben gekommen. Aber ich war auch gerührt, als ich über die Begegnung mit Eddy Mazzoleni las, den wir sonst vor allem im Zusammenhang mit einem Dopingskandal kennen. Noch nie hat mir jemand den italienischen Hang zur Anarchie so gut erklärt, wie er es gegenüber der Autorin getan hat: Regeln sind in Italien eigentlich nur dazu da, dass man gegen sie verstößt. Und ich war gerührt von Marzio Bruseghin und seinen Eseln, ebenso wie von Marco Pinotti und seiner Liebe zu seinem Heimatdorf Osio Sotto. Und natürlich von dem fantastischen Bericht über Marco Pantani und Cesenatico, in dem der desillusionierende Satz vorkommt: »Körperlicher Verfall, Depression, Sucht und Abhängigkeit sind Dinge, über die man im Land der Schönheit und der dolce vita nicht gern spricht.«

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