Читать книгу Essentielle Verwirklichung. Der diamantene Weg des Herzens – Teil 1 онлайн

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Ein anderes Beispiel: das Thema, mit einem anderen Menschen zusammen zu sein und dabei unabhängig zu bleiben. Es sieht so aus, als müßtet ihr einen Teil von euch opfern, einen Kompromiß machen. Ihr möchtet das nicht tun: ihr möchtet euch unabhängig fühlen. Ihr möchtet nah, intim, geliebt und liebevoll und doch ihr selbst sein, ohne euch aufzugeben oder einen Kompromiß zu machen.

Ihr seid noch „in der Welt“. Wie kann es euch in diesem Fall möglich sein,“nicht von der Welt“ sein? Wir müssen zuerst etwas von der Natur von Beziehungen verstehen. Der Kern des Bedürfnisses nach einer intimen Liebesbeziehung ist die Sehnsucht danach, eine bestimmte Beziehung zu aktualisieren, die ihr in der frühen Kindheit mit eurer Mutter hattet. Als ihr ein Baby, etwa vier oder fünf Monate alt wart, wart ihr in einem Zustand, den man „symbiotische Einheit“ nennt. In diesem Zustand wart ihr essentiell mit eurer Mutter verschmolzen. Es gab noch kein Gefühl von „Ich bin ich“ und „Du bist jemand anders“. Es gab nur totale, nichtdifferenzierte Einheit mit wunderbaren, lustvollen, warmen, schmelzenden Empfindungen. Wenn ihr darüber nachdenkt, was ihr in einer Beziehung wollt, werdet ihr also gewöhnlich finden, daß ihr dem anderen Menschen so nahe sein möchtet, daß es nicht länger zwei Menschen, zwei getrennte Individuen gibt. Da ist eine tiefe Sehnsucht danach, in den anderen Menschen hinein zu schmelzen, ohne Grenzen, so daß da nicht einmal mehr zwei Menschen sind, die einander lieben; da ist nur ein Zustand von Liebe. Es ist wie ein großer Teich – ein wunderbarer, goldener Teich – wie Honig, durch den die Sonne hindurchscheint. Ein goldener Schoß. Ihr fühlt euch sicher, geschützt, schmelzend; euer Körper ist ganz Lust, euer Kopf existiert nicht mehr, alles ist ganz wunderbar. Und weil wir diese Erfahrung in unserer Kindheit mit der Mutter hatten, sind wir sehr tief davon überzeugt, daß wir diesen Zustand nur mit einem anderen Menschen wieder haben können. Wir suchen also nach dem richtigen Menschen, diesem Jemand. Genau genommen suchen wir nach diesem Gefühl von Verschmelzen, nach diesem goldenen, schmelzenden Gefühl.

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