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Drei Tage nach Eingang dieses Briefes war er selber wieder da. Wir wurden verschlafen aus den Betten geholt und mußten uns freuen, daß es nach Swinemünde gehe.
Mir klang das Wort bloß befremdlich.
Drittes Kapitel
Unsere Übersiedelung nach Swinemünde
Ankunft daselbst
Das halbe Jahr bis zur Übernahme des neuen Geschäfts verging langsam, aber es verging. Etwa Ende Mai begann das Verpacken und Aufladen unseres inzwischen durch den Tod des Großvaters vermehrten Mobiliarvermögens, und als vier Wochen später die Nachricht kam, daß alles glücklich in der neuen Heimat angelangt sei, brachen wir am Johannistage 1827 auf, um selber die Reise dorthin zu machen. Meine Mutter war nicht mit dabei, sie hatte sich Mitte Juni nach Berlin begeben, um sich daselbst einer Nervenkur bei dem damals berühmtesten Arzte, dem Geheimrat Horn zu unterziehen. Horn empfahl ihr das, was noch heute empfohlen wird. »Verpflegen Sie sich gut, meine verehrte Frau (man sagte damals in bürgerlichen Kreisen noch nicht ›meine gnädige Frau‹) und suchen Sie sich unangenehmen Eindrücken nach Möglichkeit zu entziehn.« Und gerade so wie jetzt; dieser ärztliche Rat half auch, solange es möglich war, ihm nachzukommen. In Berlin, unter den dort lebenden Freundinnen aus der Lionnetschen Pension, hatte sich das tun lassen; als meine Mutter aber etliche Wochen später in Swinemünde eintraf und vieles anders fand, als sie wünschte, war es mit »Vermeidung unangenehmer Eindrücke« vorbei, und die Nervenzustände stellten sich wieder ein.