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Warum? Du weißt es ebenso wie ich.
Weil nicht allein Eurymachos mich gern hat,
sondern ein jeder, der mich sieht, und dies
Penelopeias Neid nicht dulden mag.
Leukone
Männern wie jenen zu gefallen, die
das Gastrecht schänden unten im Palast,
ist etwa nicht so schwer, als manche meinet:
was mich angeht, der Freier Wohlgefallen
beleidigt bittrer mich als wie ein Steinwurf.
Melantho
Bist du so keusch, Leukone? Ach, man weiß
von deiner Keuschheit, weiß es auch, weshalb
du jene Helden im Palast so sehr
verfolgst mit deinem Haß. Du kostest gern
den schwellenden Mund des noch nicht flüggen Jünglings.
Du liebst den Flaum mehr als den Bart, den Scheuen,
den zage Schüchternen mehr als den Starken,
der ohne viel zu seufzen packt und raubt.
Ich sage dir, dein Muttersöhnlein ist
weichlich und aller ganzen Männer Spott. –
Mag sein, man spürt ein Mitleid, möchte ihm
die runde Wange streicheln wie 'ner Schwester.
»O Telemach, wie bist du doch so hilflos
und dumm in deiner Unschuld«, denkt man wohl,
»wie sollst du gegen Helden dich denn wehren?«