Читать книгу Equus Lost?. Ein neues Verständnis für die wahre Natur der Pferd-Mensch-Beziehung: Verstehen statt Dominanz онлайн

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Wir müssen nicht nur das Erkundungs-Bedürfnis des Pferdes anerkennen – etwa eine neue Umgebung –, sondern uns auch klarmachen, dass der Prozess der Informationsbeschaffung ganz dem Pferd gehört. Es kommt jedoch häufig vor, dass wir keine praktischen Ergebnisse sehen oder keinen konkreten Beweis für diesen Akquisitionsprozess haben, da eines der Merkmale des kognitiven Lernens die Latenz ist. Das Ergebnis des kognitiven Prozesses ist nicht immer unmittelbar erkennbar: Was verarbeitet wurde, kann später verwendet werden, und eventuell auch nur, wenn die Umstände dies erfordern. Selbst wenn es nicht möglich ist, die Ergebnisse dieses Ausarbeitungsprozesses sofort zu überprüfen, können wir Raum für Lernprozesse schaffen.

Dies ist ein Problem, das auch andere Tiere betrifft. Denk an eine Katze, die zum ersten Mal nach draußen geht. Zuerst sitzt sie an der Tür, auf der Schwelle zwischen ihrer sicheren Umgebung und dem Unbekannten, und nimmt sich Zeit, die Situation zu beobachten und sich ein Bild davon zu machen. Der menschliche Begleiter ist oft ungeduldig, weil er eine Handlung und ein Ergebnis sehen möchte. Er unterbricht deshalb diesen kognitiven Prozess und versucht, die Katze zum Rausgehen zu überreden. Wir müssen stattdessen lernen, solche Augenblicke des Lernens zu erkennen und zu respektieren.

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