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Der Bediente trat eben ein, um Friedrich auszukleiden. Erwin war verschwunden. Friedrich hörte, wie er darauf in seiner Stube sang:

Es weiß und rät es doch keiner,

Wie mir so wohl ist, so wohl!

Ach, wüßt' es nur einer, nur einer,

Kein Mensch sonst es wissen sollt'!

So still ist's nicht draußen im Schnee,

So stumm und verschwiegen sind

Die Sterne nicht in der Höhe,

Als meine Gedanken sind.

Ich wünscht', es wäre schon Morgen,

Da fliegen zwei Lerchen auf,

Die überfliegen einander,

Mein Herze folgt ihrem Lauf:

Ich wünscht', ich wäre ein Vöglein

Und zöge über das Meer,

Wohl über das Meer und weiter,

Bis daß ich im Himmel wär'!

Fünfzehntes Kapitel

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Schwül und erwartungsvoll schauen wir in den dunkelblauen Himmel, schwere Gewitter steigen ringsum herauf, die über manche liebe Gegend und Freunde ergehen sollen, der Strom schießt dunkelglatt und schneller vorbei, als wollte er seinem Geschick entfliehen, die ganze Gegend verwandelt plötzlich seltsam ihre Miene. Keine Glockenklänge wehen mehr fromm über die Felder, die Wolken zu zerteilen, der Glaube ist tot, die Welt liegt stumm, und viel Teures wird untergehen, eh' die Brust wieder frei aufatmet.

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