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Er sprach: ›Was willst du weinen,

Weil alle fröhlich sein?

Die Stern' so helle scheinen,

So lustig geht der Rhein.

Das Kränzlein in den Haaren

Steht dir so wunderfein,

Wir wollen etwas fahren

Hinunter auf dem Rhein.‹

Zum Kahn folgt' sie behende,

Setzt' sich ganz vorne hin,

Er setzt' sich an das Ende

Und ließ das Schifflein ziehn.

Sie sprach: ›Die Töne kommen

Verworren durch den Wind,

Die Fenster sind verglommen,

Wir fahren so geschwind.

Was sind das für so lange

Gebirge weit und breit?

Mir wird auf einmal bange

In dieser Einsamkeit!

Und fremde Leute stehen

Auf mancher Felsenwand,

Und stehen still und sehen

So schwindlig übern Rand.‹

Der Bräut'gam schien so traurig

Und sprach kein einzig Wort,

Schaut in die Wellen schaurig

Und rudert immerfort.

Sie sprach: ›Schon seh ich Streifen

So rot im Morgen stehn,

Und Stimmen hör ich schweifen,

Am Ufer Hähne krähn.

Du siehst so still und wilde,

So bleich ist dein Gesicht,

Mir graut vor deinem Bilde

Du bist mein Bräut'gam nicht!‹

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