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 Die Mündigkeit des Menschen war – in allen Versionen der AufklärungAufklärung, aufklärungs- – ein erklärtes historisches Ziel. Aber diese Freiheit schlägt in EntfremdungEntfremdung und Objektivierungobjektiv, Objektiv- um: Der Mensch wird gleichsam zum OpferOpfer seines eigenen Freiheitsprojektes. Der Mensch wird zum reinen Mittel reduziert.

Ob es an den falschen ‚Methoden‘ lag oder ob die Ziele von vornherein schon suspekt waren, das wird nicht näher ausgeführt, bleibt ebenso offen wie die Frage nach der Möglichkeit einer alternativen Form von AufklärungAufklärung, aufklärungs-. Eine solche zeichnet sich allenfalls als ästhetische ReflexionReflexion ab.

Wenn Rationalität selbst zu einer raffinierten und unentrinnbaren Herrschaftspraxis mutiert, dann müsste es eine andere Form von kritischem Denken sein, das diesen Automatismus von Rationalität und Beherrschung – von Dingen, Tieren wie von Menschen – durchbricht. AdornosAdorno, Theodor W. RhetorikRhetorik, seine Programmatik einer essayistischen Schreibweise, ist als der Versuch zu verstehen, einen Sprachwechsel vorzunehmen, der am kritischen Impuls des Denkens festhält, aber zugleich die Machtförmigkeit der begrifflichen SpracheSprache zu unterlaufen sucht. Insbesondere AdornosAdorno, Theodor W. Wertschätzung der KunstKunst, Kunstwerk, ein Erbe der RomantikRomantik, hängt damit zusammen, denn Kunst ist nicht etwas, das die Welt und die Wirklichkeit in den Griff zu bekommen versucht, sondern sich ihr gleichsam ausliefert.

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