Читать книгу One-Way Ticket. Neun Leben auf zwei Rädern онлайн

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Meine erste echte Chance auf den Rekord erhielt ich 1992. Im Jahr zuvor war ich als 17-Jähriger Fünfter im Profirennen geworden, ich ging daher davon aus, mit einem Jahr mehr auf dem Buckel bereit zu sein, um den Sieg mitzufahren. Ich bat mein damaliges Team, mich von allen sonstigen Rennverpflichtungen zu befreien, um in Leadville, auf 3.000 Metern Höhe, trainieren zu können. Widerwillig wurde mir die Erlaubnis erteilt und so lebte ich einen Monat lang wie ein durchgeknallter Eremit in der alten Bergbaustadt.

Ich trainierte härter als je zuvor und stellte mich auf eine kohlenhydratarme Ernährung um, um ein paar Pfund abzunehmen. Ich riskierte, aus meinem Team geworfen zu werden, indem ich sämtliche sponsorenfreundlichen Teile meines Rads durch die leichtesten Komponenten ersetzte, die ich auftreiben konnte.

Das Endprodukt war ein Rad, das so leicht war, dass es heutzutage von der UCI gar nicht zugelassen würde. Es hatte praktisch keine Bremsen im engeren Sinne, sämtliche Schrauben waren aus Titan oder Aluminium und alles, was verzichtbar war, hatte ich entfernt. Ich verwendete kein Lenkerband, der Sattel war nicht gepolstert und die Sattelstütze wog so gut wie nichts.

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