Читать книгу Farinet oder das falsche Geld онлайн

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Die Sonne traf jetzt das Dach, die Schieferplatten glänz­ten in ihrem Licht.

Und nun dringt auch ein schwacher blauer Rauch aus der Öffnung des Kamins, dessen Deckel offen steht, steigt fröh­lich in die vergoldete Luft; und ein Laufhund lag vor der Tür an einer viel zu schweren Kette.

Hinter der Hecke hervor pfeift Farinet dreimal durch die Finger. Er pfeift auf eine bestimmte Art, dreimal, hinter seiner Hecke, und der Mann, der unter der Haustür erschienen war, stellt seinen hölzernen Eimer auf einmal hin und dreht den Kopf in die Richtung, aus der die Pfiffe gekommen waren, und geht dann in dieser Richtung; der Hund wollte ihm folgen und winselte, er hieß ihn schweigen.

III

Ein paar Monate vorher waren die Zeitungen des Landes voll gewesen von ihm und von seiner Geschichte (übrigens gab es nur zwei oder drei, und sie erschienen nur einmal in der Woche).

Das war gewesen, als man ihn wegen der Herstellung von falschem Geld vor Gericht gestellt hatte.

Man hatte in den Zeitungen sein Geburtsdatum mitgeteilt; er war achtundzwanzig. Er war in Bourg-Saint-Pierre geboren, einem Dorf, das hinten in einem der Täler liegt, wel­­che linker Hand von der Rhone abzweigen und sich nach Süden hin tief in den Berg eingraben. Er war der Älteste, er hatte zwei Brüder und zwei Schwestern. In den Zeitungen wurde erzählt, dass sein Vater ihn, als er noch klein war, kaum vierzehn Jahre alt, mit in die Berge nahm; er war weit herum als Schmuggler bekannt (die Grenze war dort ganz nahe). Dem kleinen Maurice wurde ein Sack aufgeladen, während der Vater einen Tragkorb voll Tabak auf dem Rücken trug. So war Maurice Farinet, wie man nun sagte, dazu abgerichtet worden, die Gesetze und die Regierung beizeiten zu verhöhnen; schon mit sechzehn, hieß es, hatte er sein eigenes Ge­wehr. Und er machte Gebrauch davon, ohne Patent. Denn der Vater betrieb nicht nur Schmuggel. Er sagte: «Mit welchem Recht kann die Regierung uns zwingen, dafür zu zahlen, dass wir Tiere totschießen, die auf Gemeindegebiet sind und darum uns gehören?» Es kam vor, dass er ein wenig zu viel trank, wenn er von seinen Expeditionen zurückkam, in einem der Cafés, die am Weg lagen; dann saß er vor einem Liter Fendant, voll von der Kraft, die im Wein ist: «Mit welchem Recht? Darum habe ich jedenfalls nie bezahlt …» Zu seinem Sohn sagte er: «Du bezahlst mir auch nichts … Nie … Schwör mir’s.» Und Maurice schwor es gern, denn er war der­selben Meinung wie sein Vater.

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