Читать книгу Farinet oder das falsche Geld онлайн

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Nur hatte er einmal zu seinem Unglück die Grenze überschritten, als er viele Münzen abzusetzen hatte; weil sie einen ziemlich großen Betrag ausmachten, hatte er zu seinem Unglück gemeint, er würde sie in Aosta leichter um­wechseln können, auf italienischem Boden, jenseits des Großen Sankt Bernhards.

In Aosta hatten sie ihn erwischt.

Die Polizei hatte keine Nachsicht gezeigt, der Richter erst recht nicht. Er war zu sechs Jahren Zuchthaus verurteilt worden: Mehr als zwei davon hatte er abgesessen, bevor er entweichen konnte.

Er erinnerte sich, wie hart und schwierig die Rückkehr gewesen war. Eine ganze Nacht und einen ganzen Tag hatte er sich durch Geröll und durch Schneemulden vorangearbeitet, über der Vegetationsgrenze, und hatte nirgend etwas zu essen gefunden.

Er hatte sich ins Gebirge halten müssen, hoch über dem bewachten Pass, den er schließlich am Nachmittag ge­sichtet hatte, mit seinem kleinen See und mit dem Hospiz, mehrere hundert Meter unter ihm; er verbarg sich hinter einem Felsblock, glitt am Boden hin zum nächsten, während Eiswasser unter allen Steinplatten hervorquoll; er hatte die Knie und die Hände im Wasser, und in jeder Vertiefung lag Schnee, obwohl es Hochsommer war. Er hatte seit dem Vorabend nichts gegessen; und nichts zeigt sich hier, was einem hungrigen Mann helfen konnte: kein Strauch, nicht die kleinste Beere, nichts, was die Erde hervorbringt. Was ihn aufrecht hielt, war die Aussicht, zur Nacht daheim an­zukom­men, wo er sich den Bauch füllen und ausschlafen konnte; und warm würde er haben und ein Dach (denn jetzt lag er draußen ganz nah bei den Wolken, er hätte sie mit der Hand berühren können, wenn sie vorbeizogen); und er sah auf dem Weg unten, am Ufer des kleinen Sees, zwei Mönche in schwarzen Kutten spazieren und etwas weiter vorn das Zollhäuschen, und davor stand ein Zöllner, nicht größer als der kleine Finger. Ah, er musste sich schon da verstecken, er muss­te vorsichtig sein! Er kriecht weiter auf seiner Felshöhe, ja auf dem Grat des Berges, weit von begangenen Stellen, und befiehlt seinem Magen, still zu sein; und so, bald verborgen, bald auftauchend und wieder verschwindend, hatte er sich an den Abstieg gemacht, er war immer hoch über dem Weg geblieben, in der großen Steinwüste zuerst, dann am Rand, wo es grün wird; endlich war der Abend gekommen.

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