Читать книгу Schützenhilfe. Kriminalroman онлайн
46 страница из 73
«Nein», ich musste lachen.
«Also doch Polizist», sie streckte sich, strich sich mit der einen Hand übers Kreuz und mit der anderen eine Strähne aus dem Gesicht, seufzte, blickte mir in die Augen und fragte: «Was willst du, Nachbar, uns ausspionieren?»
Sie trat noch näher vor mich hin und blickte mir tiefer in die Augen; sie war nur zwei Millimeter kleiner als ich, und mit ihrer Selbstsicherheit, gespickt mit Vorwitz, wäre sie selbst als Pfarrerin durchgegangen.
«Für eine Wirtin bist du zu direkt!», gab ich zurück.
Worauf sie die Bürste hinwarf, die Handschuhe auszog und mich einlud: «Komm herein, ich gebe einen aus.»
Sie war hier geboren, und es gab für sie keinen Ort auf der Welt, an dem sie lieber leben würde, wie sie mir später mehr als ein Mal versicherte. Das war nicht immer so gewesen. Sie hatte einige Jahre auf einem Hochseeschiff gekocht, in Hongkong und später in Vancouver ein Restaurant geführt und war an beiden Orten verheiratet gewesen. Vor fünf oder sechs Jahren hatte sie ihr ganzes Geld zusammengelegt, dieses Haus einer Tante abgekauft und das Restaurant Matte eröffnet. Deshalb zog sie nicht weg, und auch weil sie, wie sie sagte, zurückgekommen war, um da alt zu werden, wo sie ihre Milchzähne vergraben hatte, und wo sie, später, im selben Garten, mit einem Jungen aus der Oberstadt die ersten Küsse ausgetauscht hatte.