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Den Völkern der weiland Donaumonarchie haben weder Bart noch Augen den grössten Eindruck gemacht, sondern die unbegrenzte Unterdrückungslust des versteinerten Monarchen, der weder das demokratische noch das Nationalitätenprinzip anerkennen wollte und die Herrschaft der adligen Grossgrundbesitzer, der Hochfinanz und der Pfaffen mit seinem Gottesgnadentum verbrämte. Die Fürsten von Liechtenstein, steinreich und mächtig, waren eine der führenden Familien in diesem sklerotischen Kasten- und Klassenstaat, der rückwirkend von Sissi-Filmen und Historikern wie G. Mann verklärt wird: Grossgrundbesitzer in Böhmen-Mähren (und auch in Schlesien), und «trotz der sogenannten Bodenreform (nach dem Ersten Weltkrieg) waren uns 65'000 Hektar Land geblieben, davon vielleicht 3000 Hektar Landwirtschaft, und der Rest war Wald. Der Wald hat mich immer interessiert.» Die junge tschechoslowakische Republik hat einiges von diesem adligen Boden verstaatlicht, das war die «sogenannte Bodenreform». Einfach den Adligen ein Stück von ihrem Land wegnehmen, pfui, und der Fam. Liechtenstein nur noch fünfundsechzigtausend Hektar lassen! «Bei uns in der Tschechoslowakei, da gab es doch eine ziemliche Hetze gegen den Adel, besonders von der Gruppe um Benesch, der ja immer noch so gefeiert wird im Westen …» Darauf Golo Mann: «… Nicht von mir!»

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