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Ich fand mich alleine in einem kleinen, fast unmöblierten Büro wieder. Sie hatten mich ins Polizeigebäude am Waisenhausplatz gebracht. Ein Schreibtisch, drei Stühle. Keine Bilder, kein Kalender, keine Uhr, ich sass und wartete. Vielleicht hätte ich einfach aufstehen und davonlaufen können. Gut möglich, dass da keiner war, der es bemerkt hätte. Ich blieb sitzen. Während mindestens zwei Stunden wartete ich. Eine winzig kleine Spinne zog sich an ihrem Faden zum Schreibtisch hinauf und liess sich, oben angekommen, in die Tiefe fallen. Oft, immer wieder. Ich hatte Durst, meine Blase war voll, ich war müde.

Auch Polizisten scheinen nicht gerne vor acht Uhr morgens zu arbeiten. Irgendwann stieg der allgemeine Geräuschpegel im Haus, später betrat ein Mann in Zivil das Zimmer. Mit einem Gruss und kurzem Blick zu mir hin setzte er sich und startete den Computer. Während dieser langsam hochfuhr, sah er zum Fenster hinaus. Dann begann er etwas einzutippen.

«Wie ist Ihr Name?», richtete er schliesslich das Wort an mich und sah mich dabei zum ersten Mal an.

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