Читать книгу Hoffen auf Aufklärung. Ungelöste Morde in der Schweiz zwischen Verfolgung und Verjährung онлайн

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Am 24. April 2018 verbreitete die Kriminalpolizei von Sacramento im US-Bundesstaat Kalifornien die Erfolgsmeldung: Der seit mehr als vierzig Jahren gesuchte «Golden State Killer» ist gefasst. Dieser soll zwischen 1976 und 1986 mindestens 12 Morde und 45 Vergewaltigungen begangen haben. Er spionierte seine Opfer während Monaten aus, ehe er sie überfiel, misshandelte und tötete. Die DNA eines Verwandten führte zur Identifizierung des Serienmörders, eines heute 72 Jahre alten Ex-Polizisten. Dieser wurde inzwischen mehrfach verhört, das Gerichtsurteil steht noch aus.

Auch in der Schweiz spielt Kommissar Zufall viele Jahre nach einem Verbrechen der Polizei in die Hände. Beispiel Fünffachmord von Seewen SO im Jahr 1976: Zwanzig Jahre nach der Tat, im Jahr 1996, wurde in Olten bei einem Wohnungsumbau die Tatwaffe, das Winchester-Gewehr mit abgesägtem Lauf, gefunden. Dadurch entstand eine völlig neue Ausgangslage für die Ermittler. Pech für sie, dass der Besitzer der Waffe nicht mehr auffindbar war. Sonst wäre der berühmteste Rätselmord der schweizerischen Kriminalgeschichte heute womöglich gelöst. Und im Oktober 2015 gestand ein in Basel wohnhafter Mann einen Mord an einer jungen Frau, den er 28 Jahre zuvor, im Sommer 1987, in Karlsruhe begangen hatte. Die Tat ereignete sich in einem Karlsruher Park unweit des Konzertgeländes, wo am gleichen Tag Rocklegende Tina Turner auftrat. Der Mann sagte, das schlechte Gewissen plage ihn. Er wolle reinen Tisch machen. Polizeiliche Abklärungen ergaben, dass er die Wahrheit sagte.

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