Читать книгу Daskind - Brandzauber - Angeklagt. Romantrilogie онлайн
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Kind Ohneschuld, eingesponnen in eine feuchte Träumerei, beachtet den Vogel nicht, braucht den nutzlosen Kadaver nicht, um das Träumen in Schwung zu halten. Sitzt unter den Tannen, die Hände im Schoß gefaltet, lauscht es dem fernen Gesang der Feen, weiß sich vorm Schrat beschützt. In seinem Traum sind alle Vögel unterwegs, trennen mit ihren Schnäbeln die Welt vom Rumpf der Nacht.
Im Chalet sah man die Spaziergänge des Kindes zur Waldfrau nicht gern. Eigentlich waren sie verboten, aber dem Kind wurde nie gesagt, weshalb. Über die Waldfrau, Kari Kenels ledige Schwester, wurde ohnehin nicht mehr gesprochen, seit sie die Eltern verließ und in den Wald zog. Das war nach der Zeit, als Kari Kenel, den der Krieg in die Heimat zurückrief, die Störschneiderin Frieda Rüegg ehelichte und ihr das Chalet Idaho baute. Die Eltern starben kurz nach seiner Heirat, gramgebeugt, wussten die Dörfler, weil ihnen die Tochter die geschuldete Treue verweigerte. Das hatte es im Dorf noch nie gegeben, dass eine unverheiratete Tochter Haus und Herd verließ, um allein in einer alten Holzerhütte zu leben. Doch die Waldfrau, die Leni, habe ja vom Schaffen nie viel gehalten. Die habe beizeiten vom Schaffen nicht viel gehalten. Oft habe man sie am Waldrand sitzen sehen, gefaulenzt habe sie, obwohl das Gras hochgestanden sei und die Säue in den Koben vor Hunger schrien. Umso mehr hätten die betagten Eltern zugepackt, auf den Sohn sei ja auch kein Verlass mehr gewesen. Der mit seiner Auswanderei und den teuren Postkarten, die er von drüben schickte. Der Hof ging an Neuzuzüger, an Ambachs aus dem Nachbardorf, weil die Leni nicht zu bewegen gewesen sei, ihn wenigstens an einen Einheimischen zu verpachten. Auch der Kari habe seine Stelle als Vorarbeiter in der Aluminiumfabrik nicht aufgeben und den Hof nicht bewirtschaften wollen. So sei der Leni ein stattlicher Batzen ausbezahlt worden, mit dem sich’s gut leben lasse. Aber dass da eine dem Herrgott die Zeit stehle, das sei ein Ärgernis. Die hause im Wald, als sei sie vom Bessern.