Читать книгу Kebab zum Bankgeheimnis. Geschichten von west-östlichen Begegnungen онлайн

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Erschöpft warf er sich auf das blaue Sofa, schaltete den Fernseher ein, zappte – bis Mitternacht – von einem Kanal zum anderen. Ihm sei aufgefallen, dass alle Frauen und Männer im Fernsehen eifrig über das Bankgeheimnis debattierten. Da fand mein Landsmann, dass dieser Begriff «Bankgeheimnis» für sein Geschäft passend sei. Erleichtert wie ein Strohhalm schlief er endlich ein.

Da er aber die zukünftige Kundschaft nicht erschrecken und auch kein Nein des Beamten riskieren wollte, kürzte er am nächsten Tag im Gemeindehaus den Titel auf «Ba.Geh.» Natürlich sagte er dem Beamten, dass diese ungewöhnlichen Buchstaben eine Sure im Koran seien. Das fand der Beamte sehr schön und wünschte dem Geschäftsmann eine schöne Zukunft in der Schweiz.

Jetzt denken einige Kunden, dass der Name des Ladens auch sein eigener Name sei. So kämen junge Schweizer herein und grüssten ihn mit den Worten «Hoi Bageh, Kebab im Fladenbrot und scharf, bitte!» Der Name des Ladens sei wirklich geschäftsfördernd gewesen, sagte mein fröhlicher Landsmann beim Abschied, er habe ihm einen grossen Erfolg beschert. Und Junge mit muslimischem Hintergrund würden in Scharen in sein Geschäft kommen, denn es habe in kurzer Zeit die Runde gemacht, dass «Ba.Geh.» eine Sure im Koran sei. Da dächten sie, dass es sicher Helal-Fleisch sei, also von einem nach muslimischer Art geschächteten Tier.

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