Читать книгу Nochmal tanzen. Roman онлайн

19 страница из 29

Fleur hat den Psychiater versäumt. Diesmal ist es ihr egal, die Männer wiederholen sich. Die Modedesignerin schweigt. Warum meldet sie sich nicht zu Wort, sie müsste doch widersprechen, jetzt, wo der Chefarzt sagt: «Wer sich umbringen will, kann das auch ohne EX tun.» Michael hat Fleur erzählt, den Lokführern werde in der Ausbildung beigebracht, zu hupen, wenn sich ein Selbstmörder auf dem Gleis befinde. Danach kehren sie der Fahrtrichtung den Rücken zu, um das Sterben nicht zu sehen. «Wie soll sich ein Zerebralgelähmter, der ohne Hilfe nicht einmal seine Blase leeren kann, das Leben nehmen?», fragt der Leiter von EX. Fleur horcht auf. Nicht einmal die Blase leeren. Grosi haben sie Windeln angezogen. Bei Fleurs letztem Besuch lag sie auf dem Rücken im Bett und hielt einen Teddy im rechten Arm. Mutter sagte: «Schau, Floriana hat sich Zeit genommen, dich zu besuchen!» Großmutter war die Einzige, die Fleur Floriana nennen durfte. Sie legte ihre Wange an den Bären und streifte Fleur mit den Augen. «Was will die», sagte sie. Fleur trat an die seitliche Bettkante. «Ich bins, Grosi.» Großmutter wandte das Gesicht ab. «Sie ist deine Enkelin», sagte Mutter. Großmutter presste den Teddy mit beiden Armen an sich, bis der Körper knackte. Fleur entfernte sich, betrachtete Grosi von der Tür aus. Das war nicht die Frau, mit der sie Kekse ausgestochen hatte. Die mehr Gedichte auswendig konnte als sie. Die «Lass meine Floriana in Ruhe» geschrien hatte, als Fleur, noch ein Kind, am See von einem Schwan angefaucht worden war. Wo ist sie hin?

Правообладателям