Читать книгу Nochmal tanzen. Roman онлайн
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Großvater verschwand von einem Tag auf den anderen. Er verließ frisch pensioniert das Haus, um in der Badeanstalt einen Jass zu klopfen. Grosi habe er unter der Tür zugerufen, er komme nicht zum Mittagessen. In der Badeanstalt habe er die Karten verteilt und sei mit der Entschuldigung, er fühle sich schlecht, auf die Toilette gegangen. Als einer der Männer nach einer Weile nachsah, wo Großvater blieb, lag er tot in der Kabine. «Ein schöner Tod», sagte Mutter und weinte.
Fleur überlegt, was sie im Aufsatz schreiben soll. Warum finden es die Experten am Fernsehen so schlimm, dass Menschen anderen helfen, sich schmerzlos zu töten? Sie findet es viel schlimmer, dass mehr als vier Menschen pro Tag das Leben nicht aushalten. Nicht mehr können. Wie M.S. und der Schüler, der sich vor den Zug warf, weil herausgekommen war, dass er Geld aus der Klassenkasse genommen hatte.
Fleur schreibt «freier Wille» oben aufs Blatt. Dieser Theologe und das «Geschenk des Lebens». Ein Geschenk kann man ablehnen. Das Leben wird einem aufgezwungen. Die Eltern werfen einen in die Welt und erwarten erst noch Dankbarkeit dafür. Ist man einmal da, muss man aufstehen, essen, lernen. Jeden Tag aufstehen, essen, lernen. Nur Tote sind frei. Es müsste Geschenk des Todes heißen.