Читать книгу "Wenn Du absolut nach Amerika willst, so gehe in Gottesnamen!". Erinnerungen an den California Trail, John A. Sutter und den Goldrausch 1846-1849 онлайн

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Handwerklich waren die kalifornischen Indianer in der Flechtkunst von Körben führend. Frauen gruben mit Stöcken nach Wurzeln, deren Fasern sie zum Korbflechten benötigten, weshalb weisse Siedler die einheimischen Leute verächtlich «Diggers» – Gräber – nannten und irrtümlich meinten, sie suchten so nach Nahrung. Jagdgeräte waren unter anderem kunstvoll verfertigte Pfeile und Bogen, Köcher, Körbe und Netze sowie Wurfspiesse mit beweglichen Spitzen, die nicht abbrechen konnten.

Die autonomen und demokratisch verwalteten Gemeinschaften Kaliforniens waren grösstenteils in lockeren Verbänden von mehreren Dörfern organisiert. Sprachlich waren sie äusserst vielfältig. Man unterschied fünf Hauptsprachen, 21 Sprachfamilien und eine grosse Zahl verschiedener, untereinander nicht verständlicher Dialekte. Verwandtschaftsbeziehungen zwischen den Gemeinschaften stärkten wirtschaftliche, soziale, politische und religiöse Bande. Konflikte, die von Grenzverletzungen, Mord oder Diebstahl herrühren konnten, wurden meistens durch entsprechende Entschädigungen beigelegt, Krieg kannten die kalifornischen Indianer kaum. Menschliche Schwächen wie Wettstreit, Aggression, Neid und Rache lebten sie im Spiel aus, an dem sich Spieler wie Zuschauer leidenschaftlich beteiligten. Religiöse Rituale waren nicht auf Gottheiten orientiert, sondern feierten die Grundkräfte des Lebens und suchten deren stets gefährdetes Gleichgewicht zu bewahren oder wiederherzustellen.

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