Читать книгу "Wenn Du absolut nach Amerika willst, so gehe in Gottesnamen!". Erinnerungen an den California Trail, John A. Sutter und den Goldrausch 1846-1849 онлайн
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Theoretisch waren die Missionen Institutionen auf Zeit. Demgemäss hätte jede Mission zehn Jahre nach ihrer Gründung säkularisiert werden müssen. In Wirklichkeit dauerte es jedoch über sechzig Jahre bis zur Säkularisierung. In der Meinung der Missionare waren die Indianer Kinder, deren Geist nicht fähig sei, sich über dieses Niveau zu entwickeln. Sie machten sie in den Missionen zu hilflosen Abhängigen und behielten sie in diesem Zustand, indem sie jedes Detail streng kontrollierten. Kontakte mit Europäern ausserhalb der Missionen wurden unterbunden, kurz, die Missionare vermieden alles, was die getauften Indianer darauf vorbereitet hätte, die Mission je wieder zu verlassen.
Die Register der Missionen zeigen eine erschreckend hohe Sterberate. Eine grosse Zahl von Indianern starb an Krankheiten, gegen die sie nicht immun waren. Ihr Leben beschränkte sich auf die Räume der Mission, wodurch ihnen ihre traditionelle Gesundheitspflege, die sie in ihren Dörfern befolgt hatten – Schwitzhaus, Bad im Fluss, gelegentliches Abbrennen und Erneuern ihrer Wohnstätte etc. –, verwehrt war. Während der Missionsperiode sank die Zahl der einheimischen Bevölkerung zwischen der Bucht von San Francisco und San Diego von 72 000 auf 18 000, was einer Abnahme von über 75 Prozent entsprach.