Читать книгу Wiener Walzer. Mord im Euronight 467 онлайн
6 страница из 65
Das Publikum klatschte und johlte, und die Moderatorin, die in ihrem Plastikrock neben dem Tüll, den Rüschen und Bändern wie nackt dastand, lächelte so milde und andächtig, als habe sie dem Wiener Studiopublikum gerade eine neue Mutter Theresa vorgestellt.
In welchem Mief war er denn da gelandet? Er legte die Fotos zurück auf den Nachttisch und ging ins Bad.
Er war wieder da, von wo er geflohen war, er war wieder in der Schweiz, doch die Vorstellung, er könnte seine alte Arbeit wieder aufnehmen, war schlicht undenkbar.
«Büro Lux, Beobachtungen und Ermittlungen aller Art. Wir liefern die Fakten, die Ihnen fehlen. Diskret, modern, Tag und Nacht.»
Woher hatte er nur diesen blödsinnigen Sprüche? «Diskret, modern, Tag und Nacht.» Was hieß denn das? Was hatte das mit seiner Arbeit zu tun?
Eifersüchtige Ehepartner wollten Beweise für Seitensprünge, missgünstige Angehörige glaubten sich von einer lustigen Witwe um ihr Erbe betrogen, und ängstliche Eltern vermuteten, ihre Kinder würden Drogen nehmen. Er stellte Ladendiebe, versteckte sich mit einem Fotoapparat in staubigen Büschen, fuhr in einem alten BMW hinter dem Ford Fiesta einer Hausfrau her und ärgerte sich über alle, die ihn kaufen konnten. Tag und Nacht.