Читать книгу Rafiki Beach Hotel онлайн

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Die nächtliche Besucherin glaubt, Mettler schlafe. Sie nähert sich ihm und setzt sich auf das freie Bett ihm gegenüber, um den Mann zu betrachten, den sie längst vergessen hat. Er scheint sich kaum verändert zu haben. Sie hatte ihn immer als grossen, schweren Mann in Erinnerung, verglichen mit den Männern der Insel ohnehin, die klein und schmächtig sind. Mettlers kurzer Haarschnitt, der sie, die Mettler nur mit langen Locken kannte, erst daran zweifeln liess, ob dieser Mann wirklich Mettler sei, gefällt ihr besser als die damalige Löwenmähne und die markanten Gesichtszüge, die sein Gesicht heute dominieren, ihm etwas Hartes geben, was sie nur natürlich dünkt, ist er doch älter geworden, imponieren ihr, strahlen die reiferen Züge doch mehr Verbindlichkeit und Verlass aus als die knabenhaften vor gut zwanzig Jahren.

Mettler schaut auf die Frau, die er im Mondschatten, eine dunkle Silhouette vor dem hellen Nachthimmel, nur erahnen kann und ergänzt die dunkle Gestalt, die voller und weiblicher ist, als das schlanke, grosse Mädchen, das er kannte, mit den Zügen seiner Erinnerung, was ihm aber nicht recht glücken will, so dass er versucht ist, Licht zu machen, eine Idee, die er aber wieder verwirft, genauso wie er es nicht wagt, die Frau anzusprechen, weil er Angst hat, er könnte sich täuschen und alles sei eben doch nur ein Traum, die Folge eines Sonnenstichs, der Bilder von Vergangenem in die Gegenwart hinüberzerrt. Im besten Fall liegt er in einem Krankenzimmer oder am Ende gar zu Hause, ist noch nicht in Lamu, sondern in einen langen, mühsamen Traum verstrickt, aus dem er, mondempfindlich wie er ist, langsam erwacht.

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