Читать книгу Es ist noch kein Meister in den Himmel gefallen. Gebrauchsanleitung für das letzte Lebensdrittel онлайн

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Mit den Buddhas leben, das heißt für mich daheim sein – und dieses Gefühl der Freiheit und Geborgenheit, der Verbundenheit und Leichtigkeit wünsche ich allen Menschen: Ein Leben in Buddhas reinem Land oder im Reich Gottes, wie auch immer man es nennen mag. Eine friedvolle, sich selbst entwickelnde Welt … was hindert uns daran, uns auf den Weg zu machen? Jetzt, in unserem letzten Lebensdrittel ist die rechte Zeit dafür. Und das hat auch Auswirkungen auf unsere unmittelbare Zukunft, wie die Wissenschaft der Epigenetik erforscht: Dass wir mit unserem Geist, unserer Haltung im Leben unsere Gene beeinflussen, die wiederum unsere Körperzellen gestalten. Wir geben vereinfacht ausgedrückt nicht nur die Farbe unserer Augen und Form unserer Ohren weiter, sondern auch die Farbe unserer Lebenseinstellung, hell oder dunkel.

Es gibt viele faszinierende Geschichten über die Verbindung zwischen Geist und Genen. Eine hat mich besonders beeindruckt, weil sie trotz ihrer Tragik zeigt, dass wir nicht altern müssten, wenn wir nicht wollten. Wobei ich vorausschicken möchte, dass ich den »Preis« einer körperlichen Alterung sehr gerne bezahle für die Erfahrungen und Reifung des Geistes. Der amerikanische Autor Orison Swett Marden berichtet in seinem Buch »Why grow old« von einer jungen Frau, die Anfang des letzten Jahrhunderts in der Psychiatrie landete, nachdem sie von ihrem Geliebten verlassen wurde. Er hatte ihr im wahrsten Sinne des Wortes das Herz gebrochen – heutzutage ist das Broken-Heart-Syndrom eine anerkannte Diagnose. Die junge Patientin floh aus der Wirklichkeit in eine Fantasiewelt, in der sie täglich mit der Rückkehr ihres Geliebten rechnete. Geistig umnachtet, aber in der Liebe rosig blühend, wartete sie fünfzig Jahre lang auf ihren Prinzen – und im Alter von siebzig Jahren wurde sie noch immer auf zwanzig Jahre geschätzt – ihr Körper folgte ihrem Geist.

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