Читать книгу Der Schwede онлайн

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Sein Name war Ido Zakai, er war in den Vierzigern und arbeitete als einer von vielen Bediensteten für den Mossad, den israelischen Geheimdienst. Sein Spezialgebiet waren Auslandseinsätze. Er hatte dunkles Haar und einen ebenso dunklen Bart, der allmählich in verschiedenen Grautönen zu schimmern begann. Auf der Nase trug er eine stabile unmoderne Brille mit viereckigen Gläsern und unverhältnismäßig dickem Rahmen. Fernsehbrille hatten seine Kinder dieses Gestell getauft. Die durchdringenden dunklen Augen hinter der Fernsehbrille ließen auf einen wachen, aufmerksamen Charakter schließen. Zakai war weder wirklich groß noch klein und unterm Strich nicht der Typ, nach dem man sich auf der Straße umdrehen würde, weder in Jerusalem noch anderswo. Ein unscheinbarer Mann, der in der Masse unterging – in seinem Gewerbe eine nicht zu unterschätzende Eigenschaft. So gewöhnlich seine äußere Erscheinung war, so ausgeglichen und wenig herausragend waren auch sein Charakter und sein Intellekt. Er verstand es zumindest, mit seiner Intelligenz nirgendwo anzuecken. Seine Meinung bildete er sich für gewöhnlich anhand von Fakten und in diesem Land, in dem nun wirklich alle denkbaren extremen Haltungen vertreten waren, achtete er darauf, sich von allen Formen des Extremismus fernzuhalten. In dieser Hinsicht war er ein ausgezeichneter Repräsentant des Mossads, bei dem es sich entgegen aller Ammenmärchen nicht um eine Ansammlung von Extremisten handelte. Der Geheimdienst vermied es bewusst und konsequent, Personen mit unnötig strengen politischen Ansichten oder anderen radikalen Eigenschaften einzustellen. Das konnte sich bei einem Auftrag nur negativ auswirken. Was immer gebraucht wurde, waren intelligente, analytische, ausgeglichene Personen, die nicht an Heldenmythen festhielten, sondern sich auf die Planung und Ausführung komplexer Missionen konzentrierten und wussten, wie sich das Risiko für verschiedene Fehler minimieren ließ.

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