Читать книгу Sophienlust Bestseller Staffel 2 – Familienroman. E-Book 11 - 20 онлайн
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Franziska Bölz wußte, daß sie Marion niemals würde im Stich lassen können, dazu liebte sie das Mädchen viel zu sehr. Außerdem war sie es ihrem Bruder und auch Herta schuldig, daß sie sich um deren Töchterchen kümmerte, jetzt, da sie es selbst nicht mehr konnten.
Mit leerem Blick schaute sie sich in dem Zimmer um. Der dunkle Schrank, der noch von den Eltern stammte, schien drohend auf sie zuzukommen, und die dünnen Vorhänge bewegten sich leicht vor dem halb geöffneten Fenster. Kühle Abendluft drang ins Zimmer. Von der Straße konnte man die Geräusche hektischer Betriebsamkeit hören.
Aber Franziska nahm das alles gar nicht wahr. Sie mußte an Ulrich denken, der jetzt so weit von ihr entfernt war. Für ihren Bruder war das Leben ohne seine geliebte Frau sinnlos geworden. Eigentlich hatte der Tod für ihn eine Erlösung dargestellt.
Franziska erschrak bei diesem Gedanken. In welche irren Phantasien verirrte sie sich nun in ihrer Trauer?
Nein! Soweit durfte es nicht kommen. Entschlossen stand sie auf und machte das Fenster zu. Dann ging sie ins Bad, füllte ihren Zahnputzbecher mit Wasser und holte aus dem Medizinschränkchen, das sich hinter dem Spiegel verbarg, die Schlaftabletten ihres Bruders. Ulrich hatte sie seit Hertas Tod täglich genommen.