Читать книгу Der Lockruf des Weißen Adlers. Erinnerungen an ein früheres Leben онлайн

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Der Falke flatterte routiniert und vertraut auf einen Wink des Falkners hin auf dessen Handschuh. „Die Tiere sind frei, und doch bleiben sie bei uns – wie durch ein unsichtbares Band an uns gekoppelt!“, sagte er und streichelte das zimtbraune, dunkel gestrichelte Gefieder seines geflügelten Freundes. „Er könnte jederzeit wegfliegen – manchmal tun sie das auch für eine längere Exkursion –, doch sie kommen immer wieder. Ich glaube, ich bin nicht nur ihr Futtergeber – denn jagen könnten sie durchaus für sich selber. Ich hoffe – es ist wirklich so was wie Freundschaft …“ Auf einmal wurde seine Stimme belegt, und seine Augen schimmerten.

Wir nickten, beeindruckt und andächtig. Der Falkner nickte kurz seiner Frau zu, und die reichte mir freundlich, aber kommentarlos einen Ersatz-Handschuh. Aufgeregt streifte ich ihn mir über. Dann drückte mir die Frau ein Kükenbein in den Handschuh. Der Falke beäugte das auch aufmerksam, blieb aber ganz gelassen auf dem Arm des Falkners sitzen. Erst als dieser sagte: „Ho!“ und ihn mit einem leichten Schubser aufsteigen ließ, schwang sich der Vogel auf – und war schon auf meinem Handschuh gelandet, so schnell, dass es mich verblüffte.

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