Читать книгу Der Lockruf des Weißen Adlers. Erinnerungen an ein früheres Leben онлайн

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Und er ließ den Adler fliegen. Der verschaffte sich erst ein wenig Bewegung, landete dann bei seinem Falkner auf dem Arm, und der trat lächelnd zu mir heran und ließ den Adler herüberflattern. Die Wucht seiner Landung drückte mir den Arm durch. Rasch stützte ich ihn mit dem anderen Arm ab. Der Falkner lächelte wortlos. Er hatte damit gerechnet. Er war es ja gewohnt.

Dann, endlich, hielt ich also den majestätischen Adler auf dem Arm. Es war atemberaubend – ein so stolzes und kühnes Tier auf dem Falkner-Handschuh sitzen zu haben! Dessen Fänge, groß wie Männerfäuste, schließen sich schraubstockartig um deinen Arm, und du spürst: Wärst du im Würgegriff seiner Klauen, so gäbe es kein Entrinnen. Sogar noch durch das Grobleder der Handschuhe spürst du den Druck der Krallen, und das stattliche Gewicht von fast sechs Kilo, da auf deinem Arm, drückt diesen bedenklich hinunter – mit aller Kraft hebst du deinen linken Arm wieder, so dass der Adler dort bequem sitzen kann wie auf einem Ast.

Und das Aufregendste: Dicht vor dir, nur eine Handbreit entfernt, blitzen seine schwefelgelben Augen, glasklar und unbeirrbar. Er blickt dich kurz an und dann an dir vorbei, scharf ist sein Blick – kein Wunder, dass die Natives darin Blitze schießen sehen und im Adler den kleinen Bruder des Donnervogels erblicken!

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