Читать книгу Habt ihr Kummer oder Sorgen …. Mein Leben als Frau Puppendoktor Pille онлайн

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Eines Nachts weckte Mutti uns, wir mussten uns ganz schnell anziehen, Mutti packte Koffer, dann gingen wir in den Hausflur und setzten uns auf die Treppe. Wir saßen die halbe Nacht dort, bis Mutti überzeugt war, dass es wirklich nur ein Gewitter war. Zwar ein sehr starkes, aber zum Glück kein Geschützdonner.

In der Nähe unserer Wohnung befand sich ein Park, der Lindengarten. Ein Teil des Parks wurde für die Bevölkerung in Parzellen aufgeteilt, zum Anbau von Gemüse. Wir bekamen auch ein Beet und Mutti pflanzte Kartoffeln an. Ich weiß allerdings nicht mehr, ob wir jemals welche ernteten.

Aber ich erinnere mich noch genau an den Geruch von Haferflockensuppe oder Milchnudeln. Die holten wir in einer Milchkanne von den Nonnen. Irgendwo in der Nähe muss ein Kloster oder ein Pflegeheim gewesen sein. Über allem schwebte ein leichter Duft von Vanille.

Auf dem Rückweg schwenkten wir manchmal mit dem Arm die Kanne im großen Bogen. Taten wir dies schnell genug, klappte es. Ich war hin und wieder zu langsam. Musste dann zurück, noch einmal nachfüllen lassen und stammelte etwas von Hingefallen und Ähnliches, was mit Nudelsuppe im Haar nicht unbedingt glaubhaft war. Auch wenn wir Brot holten, galt: Es kam nie zu Hause an, ohne dass der Kanten angeknabbert war.

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