Читать книгу Habt ihr Kummer oder Sorgen …. Mein Leben als Frau Puppendoktor Pille онлайн

12 страница из 56

Eines Tages kam Horst mit einem Gipsbein an. Er ließ sich von mir auf der Schaukel anschubsen und ich weinte für ihn. Er tat mir leid, weil er sich so wehgetan hatte. Die Kindergarten-Tante sagte tröstend: »Bis zur Hochzeit ist das längst wieder gut.«

Elke hatte wegen ihres gelähmten Beins für kurze Zeit einen Rollstuhl bekommen. Dieses Gefährt war äußerst spannend. Ich schob Elke mit Begeisterung. Ganz in der Nähe erhob sich ein mit Gras bewachsener Hügel. War das eine Freude! Ich stellte mich hinten auf den Rollstuhl, und wir rollten den Hügel hinunter: Juchuuuu!

Das ging so lange, bis uns eines Tages am Fuße des Hügels der Rollstuhl umkippte. Wir kullerten beide auf die Wiese, und die Leute schimpften mit mir. Ich verstand das nicht. Das war doch nicht schlimm. Keiner von uns hatte sich wehgetan. Was ich daraus lernte: Die Erwachsenen haben keine Ahnung und können richtig gemein sein!

Ich muss dazu sagen: Für mich war Elke immer völlig normal, nur eben anders als ich. Eine meiner Puppen war auch anders. Sie hatte einen Porzellankopf, durch den ein Riss ging. Ich liebte diese Puppe nicht weniger als jede andere Puppe, die ich bekam. Genauso wie die braune mit den schwarzen Locken und die Stoffpuppe ohne Arm. Sie alle waren irgendwie anders, aber völlig in Ordnung. Jede für sich etwas ganz Besonderes und ganz besonders geliebt.

Правообладателям