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Inspiration4

In den Tagen kurz nach dem Redaktionsschluss von SPACE 2022 bricht gerade die erste dieser Privatcrews unter der Leitung des 38-jährigen Milliardärs Jared Isaacman auf. Dieser Flug weist eine ganze Reihe interessanter Features auf. Zunächst einmal benötigt er nicht die ISS als Ziel, denn es handelt sich dabei um einen Solo-Flug. Das ist zum einen eine Einengung, zum anderen gibt es aber neue Freiheiten. So wird dieser Flug auf die ungewohnte Orbithöhe von 540 Kilometer führen. Das ist 100 Kilometer über der Bahn der ISS. Es ist auch der erste Orbitalflug seit 2009, dessen Primärziel nicht die ISS ist. Die Privatcrews setzen viel Geld ein. Da braucht es ein Programm und einen Programmnamen um das Ganze auch ideell zu unterstützen. Bei Jared Isaacman und seinen Mitstreitern heißt das Motto „Inspiration4“ und ist im Grund eine riesige Sponsoring-Aktion für die St. Jude-Kinderklinik in Memphis, Tennessee. Diese Klinik ist führend in der weltweiten Leukämie-Forschung bei Kindern. Behandlungen dort sind kostenlos, was bedeutet, dass die Klinik ausschließlich von Spenden und Stiftungen lebt. Die Inspiration4-Crew wird mit dem Dragon „Resilience“ fliegen. Dieselbe Raumkapsel, mit der bereits die Crew 1-Mission stattfand. Mit Michael Hopkins, Victor Glover, Soichi Noguchi und Shannon Walker, die damit für 139 Tage zur ISS flogen. Dieses Raumschiff wurde von SpaceX überholt, und mit einem ganz besonderen Feature ausgerüstet: Einer Art Cupola, ähnlich wie auf der ISS, nur „en miniature“. Eine Liste der Crew-Mitglieder finden Sie in der nebenstehenden Box. Isaacman verdient sein Geld unter anderem als Gründer und CEO des Zahlungsdienstleisters Shift4Payments. Er ist ein erfahrener Pilot mit Lizenzen für eine ganze Reihe von Militärjets. Sein Unternehmen Draken International besitzt die vielleicht größte Flotte an Kampfjets außerhalb einer regulären Luftwaffe (er besitzt unter anderem eine Mig 29). Hayley Arcenaux ist eine ehemalige Patientin des St. Judes Hospitals und arbeitet jetzt dort als medizinische Assistentin. Sie wird zum einen die jüngste Amerikanerin sein, die jemals in den Weltraum flog (sie ist 28) und zum anderen der erste Mensch, der mit einer Prothese in den Weltraum fliegt (sie trägt, wegen ihrer Knochenkrebs-Erkrankung als Kind, eine Knie- und Oberschenkelknochen-Prothese). Ihr Bruder und ihre Schwägerin sind übrigens beide Luft- und Raumfahrtingenieure. Die anderen beiden „Passagiere“ sind die Geowisschaftlerin Sian Proctor und der Luftfahrtingenieur Chris Sembrowski, die ihre beiden Plätze durch unterschiedliche Initiativen erhalten haben.

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