Читать книгу Die entkoppelte Kommunikation. Warum wir immer mehr wissen, aber immer weniger verstehen онлайн

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Der Konsens ist die Ausnahme,

der Konflikt die Regel

Ohne diese Überzeugungsarbeit und ohne eine mit der Überzeugungsarbeit einhergehende Einsicht in die großen Zusammenhänge unseres Lebens in dieser so und nicht anders gewordenen Wirklichkeit unserer Hemisphäre im dritten Jahrtausend christlicher Zeitrechnung werden wir zum Spielball kommunikativer Großmächte. Im digitalen Kommunikationszeitalter, vorübergehend attribuiert als 4.0, damit bezeichnenderweise auf die vierte industrielle Revolution Bezug nehmend, verdichtet sich das individuelle Verantwortungsprinzip in einer quasi grenzenlosen Kommunikationsverantwortung. Wesentlich in diesem Zusammenhang ist die Einsicht in den Sachverhalt an sich und eine daraus notwendig resultierende Kommunikationsethik, die dem Einzelnen als schicksalsergebenem Kommunikationssouverän seine ihm spezifisch eigene Verantwortung bewusst macht. Auch in der Kommunikationswirklichkeit 4.0 kennzeichnet nämlich persönliche Verantwortung das Wesen jedweder Kommunikation. Wer kommuniziert, antwortet und verantwortet in gleichen Maßen. Und gebietet der grenzenlosen Kommunikationsverantwortung gleichzeitig Einhalt. Denn eine jede Antwort definiert Grenzen in den klar umrissenen Maßen des jeweiligen Fragens, verengt die Hyperkomplexität der Wirklichkeit auf ein überschaubares Segment individueller menschlicher Kompetenz im Verifizieren und Falsifizieren hinterfragter Phänomene. Eine Antwort gilt nämlich so lange als richtig und wahr, solange sie nicht widerlegt ist. Karl Poppers wissenschaftliche Erkenntnis-Methodologie hält damit sinnvoll Einzug in die menschliche Kommunikation des Fragens und Antwortens.

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