Читать книгу Die entkoppelte Kommunikation. Warum wir immer mehr wissen, aber immer weniger verstehen онлайн

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In einer höchst einfachen und deswegen überaus nützlichen Matrix verdeutlicht Harris in seinem Buch Ich bin ok., du bist ok. die wechselwirkenden Befindlichkeitsalternativen von Sender und Empfänger. „Ich bin ok, du bist ok.“ dokumentiert jene Befindlichkeitskonstellation. Harris verwendet den Begriff „Lebensanschauungen“, die eine sinnvolle Kommunikation erwarten lässt. Alle anderen Konstellationen sind ungleichgewichtig, jede mögliche Kommunikation erscheint problembelastet. Dabei spricht die von Harris gewählte Sprachsymbolik für sich. Die vier möglichen „Lebensanschauungen“ unserer abgebildeten Matrix entstehen bereits in einem frühen Lebensalter, bisweilen während der ersten Lebensmonate.


Wie ein Mensch sich selbst und wie er andere sieht, wird also sehr früh in das Individuum eingegraben. Ganz zwangsläufig, so Harris, startet jeder Mensch mit der Anschauung „Ich bin nicht ok., du bist nicht ok.“ ins Leben. Diese Anschauung sei die logische „Folgerung“ des Babys aus einer Situation der Ohnmacht bei der Geburt und im Säuglingsalter. Wie und auf welche Weise sich die Anschauungen im späteren Leben verändern, hängt vollkommen von der nicht zuletzt kommunikativen Entwicklung des Individuums in seinen sich wandelnden sozialen Umfeldern ab.

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