Читать книгу Endlos verbunden онлайн

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Ich war, wie Sabrina damals auch, neun Jahre alt gewesen, als sie und ihre Familie in den Ort zogen. Sie kam zu Beginn des neuen Schuljahres in meine Klasse. Wir freundeten uns sehr schnell an und waren danach bis zum Schulabschluss so unzertrennlich wie Zwillinge. Wir teilten all unsere geheimen Gedanken und Fantasien. Malten uns in den schönsten Farben aus, wie die Zukunft, die offen vor uns lag, sein könnte. Etliche Nachmittage verbrachten wir nur mit Quatschen und gemeinsamen Tagträumen. Ihr einziger Bruder, der damals schon beinahe 13-jährige Alex, war ein gut aussehender, charmanter Rowdy und ein Großmaul dazu. Er scharte bald eine männliche Anhängerschaft um sich und war definitiv ein sogenanntes Alphamännchen. Zudem war er schnell mal das Hauptthema in jeder tuschelnden und kichernden Mädchenrunde auf dem Schulhof. Denn die meisten Mädchen waren total verknallt in ihn und er wechselte seine Freundinnen dadurch recht häufig.

Mir gegenüber verhielt er sich jedoch meist herablassend, patzig und fies. Er spielte mir oft üble Streiche und außerdem neckte er mich andauernd, sodass mir peinliche Röte ins Gesicht schoss. Dafür hasste ich ihn, obwohl mein Herz jedes Mal wild klopfte, wenn ich ihn sah! Ich war für ihn wohl bloß die nervige Freundin seiner ebenso nervigen kleinen Schwester. Und als er direkt nach der Schule ein Auslandjahr einlegte und danach nicht mehr in unseren Ort heimkehrte, vermisste ich ihn nicht sonderlich. Und bis heute hatte ich, ehrlich gesagt, eigentlich auch keinen Gedanken mehr an ihn verschwendet.

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